Essbare Blüten machen immer mehr Furore
Dass Blüten essbar und sogar gesund sind, ist von Kresse schon länger bekannt. Die Große Kapuzinerkresse brachte es sogar zur Arzneipflanze des Jahres 2013. Auch von der Ringelblume weiß man, dass ihr Flor beide Eigenschaften in sich vereinigt. Essbare Blüten machen aus einzelnen Vertretern eines Blütenmeers mehr als eine Augenweide. Nicht nur in der Vase, auch auf dem Teller sehen sie gut aus und verwöhnen die Geschmacksnerven.
Vom Gemüse bis zur Zierpflanze
Dass man bei der Zwiebel nicht nur die Knolle, sondern auch die Blüte essen kann, ist bei einem typischen Vertreter des Gemüsegartens noch nachvollziehbar. Weiter geht es aber auch mit dem Zierlauch, dessen Flor man als leuchtenden Beitrag im Beet kennt. Es gibt bereits Profis, die von guten Ergebnissen mit diesen essbaren Blüten in der Küche berichten. Nun kann man stöbern im Reich der blühenden Pflanzen, die man bislang nur wegen ihres dekorativen Beitrags in Gartenbeeten und Kübeln schätzte. Denn auch die Blüten von Begonien und Dahlien gelten als schmackhaft. Eine höchst dekorative Staude ist zudem die Taglilie.
Aromatische Blütenschönheit
Schon die eleganten, langen Blätter der Taglilie überzeugen, aber das Highlight sind natürlich die lilienähnlichen Blüten. Wie auch ihr lateinischer Name es ausdrückt, existieren viele davon nur 24 Stunden. „Hemerocallis“ bedeutet nämlich Tag und Schönheit. Züchtungen haben dafür gesorgt, dass es die charmante Pflanze mittlerweile in vielen Farben gibt. Wenn sich nun Gartenliebhaber und Feinschmecker in einer Person finden, landet die exotisch anmutende Blüte auch mal auf dem Teller. Effektiver kann man eine liebevoll angerichtete Mahlzeit nicht dekorieren. Die rein pflanzliche Dekoration muss aber nicht übriggelassen werden. Die Blüten-Schönheit aus dem gelben, roten oder blauen Spektrum des Regenbogens bringt süßlichen Geschmack mit, der direkt aus ihrem Nektarvorrat stammt und wunderbar mundet. So wundert es auch nicht, dass schon die knackigen Knospen der Taglilie zum kulinarischen Einsatz kommen. Sie finden sich in der Pfanne wieder, von wo aus sie nach kurzem Anbraten als Zusatz zu Salat oder als edles Tüpfelchen auf der Fleischspeise wandern.
Schmuck und Geschmack: Essbare Blüten im Garten
Der Salbei bringt gleich mehrere Variationen mit, bei denen Blätter und Blüten gleichermaßen begeistern. Der Peruanische Salbei und seine Geschwister, der Marzipan- und der Pfirsichsalbei, laden zum Einsatz ihrer blühenden Teile ein. Wer seinen Ernte-Ertrag steigern möchte, wendet die sogenannte Entspitzung an. Hierbei werden die Triebe schon bald nach Erscheinen gekappt. Damit wird das Verzweigen gefördert, ohne der Pflanze zu schaden.
Auch Wegwarte und Holunder haben essbare Blüten. Doch man sollte immer darauf achten, dass man an den Pflanzen keinen Raubbau betreibt, und sie in freier Natur unberührt lassen. Im Garten findet sich immer ein Plätzchen für sie. Während der Hobbygärtner einfach mal ausprobiert, pflanzt der Profi die Gewächse, deren Blüten zum Verzehr gezogen werden, schon nicht mehr nach Schönheit des Flors an, sondern nach ihrer Geschmacksintensität. Wer davon lernen will, sorgt für wenig Nitrat im Boden. Wenn das Heranziehen dann geglückt ist und die Ernte eingefahren werden soll, kann noch ein kleiner Tipp zum Einsatz kommen: Das beste Ergebnis erzielt der stolze Blütenpflücker für seinen außergewöhnlichen Küchenbeitrag, wenn er in der Morgenfrische tätig wird. Dann heißt es „frisch auf den Tisch“ mit den essbaren Blüten. Das ist leider nicht machbar? Kein Problem. Vorsichtiges Einzuckern dient als Konservierungsmaßnahme.
Auch wenn essbare Blüten begeistern und man nicht genug davon kriegen kann – es sollte immer ein guter Vorrat im Beet bleiben! Die menschlichen und pflanzlichen Bewohner danken es Ihnen.